50 Jahre Software Engineering:
Ergebnisse & Herausforderungen

In diesem Jahr jährt sich zum 50. Mal die erste Konferenz zum Thema Software Engineering, die, von der NATO organisiert, 1968 nicht weit von Ulm in Garmisch stattfand. Damals wurde neben dem Namen „Software Engineering“ auch der Begriff „Software-Krise“ geprägt. Beide Begriffe haben die Informatik in Forschung und Praxis in den letzten Jahren 50 Jahren begleitet und geprägt. Dieses Jubiläum ist Grund genug, 50 Jahre zurück, aber insbesondere auch nach vorne zu blicken.

In der Podiumsdiskussion „50 Jahre Software Engineering: Ergebnisse und Herausforderungen“ werden zum einen aus heutiger Sicht die damals gesehenen Herausforderungen reflektiert, zum anderen über Erfolge und echte Fortschritte der letzten 50 Jahre gesprochen. Vor allem werden aber auch zukünftige Herausforderungen an die Softwaretechnik und nötige Weiterentwicklungen gemeinsam mit dem Plenum diskutiert.

Podiumsteilnehmer

Gerhard Goos erhielt 1970 den ersten Lehrstuhl für Informatik an der Universität Karlsruhe. Zusammen mit Friedrich L. Bauer schrieb er die ersten Lehrbücher für Informatik und war von 1973 bis 2003 Hauptherausgeber der Lecture Notes in Computer Science. Im Jahr 1984 war Gerhard Goos an der Gründung des FZI beteiligt, wo er als Direktor den Forschungsbereich Software Engineering leitete. 1986 bis 1991 war er Vorstand der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD). Seine Hauptthemen waren und sind die Übersetzertechnologie und Methoden der Software-Konstruktion.

Matthias Gund ist seit 1986 als Software-Entwickler, Berater und Projektmanager international tätig. Als Mitbegründer startete er 1995 die andrena objects AG und führte sie vom Nischenanbieter für objektorientierte Softwareentwicklung zu einem führenden Beratungs- und Entwicklungshaus für agiles Software Engineering. Dabei steht nicht nur die Anwendung, sondern die aktive Mitgestaltung und Weiterentwicklung agiler Methoden im Vordergrund.

Christine Regitz ist Vice President User Experience in der Anwendungsentwicklung der SAP SE. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Physik an der Universität des Saarlandes und der Universita Degli Studi Bari (Italien) nahm sie eine Beratertätigkeit bei der IDS Prof. Scheer auf. 1994 wechselte sie zur DACOS Software GmbH, die zu diesem Zeitpunkt von der SAP übernommen wurde. Nach kurzer Zeit in der Beratung wechselte sie in die Anwendungsentwicklung der SAP und ist dort seitdem in unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen tätig. Seit 2015 ist sie außerdem Vizepräsidentin der GI.

Alexander Pretschners Forschungsgebiet ist das Software Engineering mit Spezialisierungen im Testen und der verteilten Daten-Nutzungskontrolle. Er studierte Informatik an der RWTH Aachen und anschließend mit einem Fulbright-Stipendium an der University of Kansas. Nach der Promotion an der TU München arbeitete er als Oberassistent an der ETH Zürich, bis er im Rahmen des Fraunhofer-Attract-Programms als Gruppenleiter an das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering sowie gleichzeitig als adjungierter Extraordinarius an die TU Kaiserslautern wechselte. Vor seiner Berufung als Ordinarius an die TU München 2012 war er Ordinarius am Karlsruher Institut für Technologie.

Simone Rehm hat Informatik an der Uni Stuttgart studiert und wechselte nach dem Diplom 1986 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Forschungszentrum Informatik (FZI) in Karlsruhe. Nach der Promotion ging Frau Rehm 1992 zunächst in den IT-Bereich der Pharmaindustrie, bevor sie 1995 die IT-Leitung beim Südwestfunk (SWF), später Südwestrundfunk (SWR), in Baden-Baden übernahm. Im Jahre 2001 erfolgte der Wechsel zur IT-Leitungsaufgabe bei TRUMPF in Ditzingen mit weltweiter Zuständigkeit für IT + Prozesse im Unternehmen. Anfang 2016 hat sie in die Leitungsebene der Universität Stuttgart gewechselt und ist dort nun hauptamtliche Prorektorin für Informationstechnologie und CIO.